Rechtsschutzversicherung: Schutz vor hohen Kosten

Was kostet ein Rechtsstreit – und was übernimmt die Versicherung?

Welche Kosten bei einem Rechtsstreit entstehen und was die Rechtsschutzversicherung zahlt, ist immer vom Einzelfall abhängig. Grundsätzlich kommen folgende Posten in Frage: Anwaltsgebühren, Mediation, Gerichtskosten und ggf. weitere Auslagen für Gutachten oder Zeugengelder. Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt diese Kosten laut den jeweiligen Versicherungsbedingungen teilweise oder vollständig. Viele Rechtsschutztarife sehen eine Selbstbeteiligung vor, die die Versicherten als Eigenanteil selbst tragen. Die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung wirkt sich dafür positiv auf den Versicherungsbeitrag aus.

Typische Streitfälle – und wie stark die Kosten gestiegen sind

In den vergangenen fünf Jahren sind die Kosten für anwaltliche und gerichtliche Dienstleistungen spürbar angestiegen. Das betrifft nicht nur komplexe Prozesse, sondern auch alltägliche Streitfälle. Ein Blick auf typische Beispiele zeigt, wie deutlich sich die Ausgaben erhöht haben:

• Kündigungsschutzklage inklusive Zeugnisstreit: +25 %
• Ersteigerung einer gefälschten Markenuhr: +43 %
• Reisemängel im Urlaub: +16 %
• Räumungsklage Eigenbedarf: + 30%¹

¹ gdv.de, „Ab ersten Juni werden Rechtsstreitigkeiten wieder erheblich teurer“, 30.05.2025

Die konkrete Kostenhöhe hängt vor allem vom Streitwert ab. Diese sind allerdings aufgrund der Inflation deutlich angestiegen. Klar wird hier: Ohne eine Rechtsschutzversicherung schrecken viele wegen der hohen Kosten vor rechtlichen Schritten zurück. Dabei werden diese keinesfalls „willkürlich“ festgelegt, sondern richten sich nach dem Gerichtskostengesetz (Gerichtskosten) und nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (Anwaltskosten).  Zum 1. Juni 2025 ist eine Anpassung der Rechtsanwaltsgebühren und Gerichtskosten in Kraft getreten, mit dem u. a. Rechtsanwalts- und Gerichtsgebühren angehoben wurden. Für künftige Verfahren sind daher Mehrkosten zu erwarten.