Gehaltserhöhung – Anpassen der Versicherungsbeiträge ist wichtig

Mehr Gehalt, mehr Möglichkeiten

Eine Gehaltserhöhung dient als Anerkennung der Leistung und sorgt allgemein für eine höhere Motivation. Sie bietet gleichzeitig die Chance, in die eigene Lebensqualität und die finanzielle Zukunft zu investieren.

Nach einer Gehaltserhöhung sollten zwei To-Dos unbedingt erledigt werden: 

1. Die Vorsorgeaufwendungen optimieren, indem die Versicherungsbeiträge von beispielsweise Berufsunfähigkeitsversicherung oder privater Rentenversicherung auf das neue Gehaltsniveau angepasst werden.
2. Das zusätzliche Einkommen anlegen, indem man prüft, ob das Geld in die bisherige Finanzstrategie einfließen kann. Neben dem Aufstocken bisheriger Geldanlagen kann es auch bedeuten, sich neue finanzielle Ziele zu setzen, also z. B. zusätzlich in einen Fonds zur Altersvorsorge zu investieren, einen Sparplan für den Nachwuchs einzurichten oder mehr Rücklagen zu bilden.

Gehaltserhöhung: Welche Versicherungen sollten jetzt überprüft werden?

Mit dem gestiegenen Einkommen ändern sich die Bezugswerte für die einkommensabhängigen Sozialversicherungen. Je nachdem, wie hoch die Gehaltserhöhung ausfällt, wird künftig automatisch mehr für gesetzliche Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung sowie Kranken- und Pflegeversicherung fällig, sofern die jeweilige Beitragsbemessungsgrenze noch nicht erreicht wurde.

Zudem gilt: Wer neuerdings oberhalb der Versicherungspflichtgrenze (= Jahresarbeitsentgeltgrenze) in der GKV verdient, kann in die private Krankenversicherung wechseln. 2025 liegt diese Grenze bei 73.800 Euro brutto jährlich. Diesen Schritt sollte man auf keinen Fall ohne qualifizierte Unterstützung gehen.  

Selbst aktiv werden muss man bei der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Damit die BU-Rente mit der Gehaltserhöhung Schritt hält, kann es sinnvoll sein, deren Versorgungshöhe anzupassen. Viele Versicherer bieten hierfür eine Anpassungs- bzw. Nachversicherungsgarantie an, die es möglich macht, die BU-Rente ohne erneute Gesundheitsprüfung zu erhöhen. Gegebenenfalls kann eine vereinbarte Beitragsdynamik bereits einen Teil des gestiegenen Absicherungsbedarfs abdecken. Diese bewirkt, dass der Beitrag der BU-Rente automatisch jährlich um einen festgelegten Prozentsatz steigt, wodurch sich auch die Leistungen erhöhen.

Ebenso empfehlenswert ist es, die Beiträge der privaten Rentenversicherung bzw. der staatlich geförderten Riester-Rente oder Basisrente zu überprüfen. Hier kann eine Gehaltserhöhung Anlass sein, die Beiträge zu erhöhen und somit mehr in die Altersvorsorge zu investieren. Um beispielsweise die volle Förderung bei der Riester-Rente zu erhalten, müssen Versicherte vier Prozent ihres vorjährigen rentenversicherungspflichtigen Einkommens einzahlen. Steigt das Einkommen, muss ggf. sogar mehr eingezahlt werden, um weiterhin die maximale staatliche Unterstützung in Form von Zulagen zu erhalten. Der staatliche geförderte Höchstbeitrag liegt bei 2.100 Euro abzüglich der individuellen Zulagenansprüche. 

Die eingezahlten Beiträge sind bis zum Höchstbetrag steuerlich absetzbar. Eine Gehaltserhöhung kann dazu beitragen, diese Höchstgrenze zu erreichen und mehr Steuern zu sparen. Ebenfalls steuerlich absetzbar sind übrigens die Beiträge zur Basisrente.