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Kfz-Versicherung: Augen auf beim Wechsel

Wenn eine Schnäppchen-Police teuer zu stehen kommt: Unsere Tipps für Autobesitzer.

Der Herbst ist Wechselsaison in der Autoversicherung. Wie alle Jahre wieder läuft im November der Kampf um die Aufmerksamkeit von Autobesitzern auf Hochtouren: Die Versicherer und Vergleichsportale überbieten sich mit Werbung im Internet und in den Medien. Die Preise werden neu „durchgemischt“, mit dem Ziel, so den einen oder anderen Kunden für sich zu gewinnen. Man könne viel sparen, so die Werbeversprechen. Doch bei der Suche nach dem optimalen Kfz-Tarif kann so einiges schiefgehen.

Hier sind unsere Tipps für die Autobesitzer.  

1. Wer billig kauft, kauft zweimal

Das Schnäppchen ist oft nur so lange günstig, bis ein Schadensfall eintritt. Die Folgen können dem Autobesitzer teuer zu stehen kommen. Denn schnell entpuppt sich ein neuer Tarif zu einem noch günstigeren Preis als wenig leistungsfähig, wenn es darauf ankommt. Daher: Wichtiger als die Prämie ist der Versicherungsschutz. Vor dem Wechsel soll man sich genau mit den Konditionen auseinandersetzen. Günstig ist nicht automatisch gut.

2. Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Das Internet und die Vergleichsportale sind oft die erste Anlaufstelle für die Schnäppchenjäger. Wer auf eigene Faust sucht und einen Vergleich als Entscheidungsgrundlage nutzt, sollte nicht automatisch nach der günstigsten Prämie greifen. Der Blick ins „Kleingedruckte“ kann sich lohnen. Auch Vergleichsportale verfolgen finanzielle Interessen und bekommen als Makler Provision für Neukunden. Außerdem listet kein Vergleichsportal alle Anbieter auf.

3. Schadenfreiheitsklasse im Auge behalten

Der Beitrag der Kfz-Versicherung richtet sich nach der jeweiligen Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) – also danach, wie viele Jahre lang Sie bereits unfallfrei fahren. Nach einem Kalenderjahr ohne Unfall erreicht man automatisch eine bessere Stufe. Nach einem Unfall erfolgt dagegen eine Rückstufung. Wer einen Rabattschutz hat, kann sich die Beitragserhöhung nach einem selbst verschuldeten Unfall ersparen.

Bei einem Wechsel der Kfz-Versicherung sollte darauf geachtet werden, dass er beim Wechsel auf keinen Fall verloren geht. Rückstufungen in eine schlechtere Schadenfreiheitsklasse sind oft mit empfindlich höheren Prämien verbunden, vor allem bei sehr günstigen Policen. Es gibt Anbieter, die den Schadenfreiheitsrabatt des Vorversicherers auch einschließlich bestehender Sondereinstufungen übernehmen – ohne Wenn und Aber.

4. Schutz gegen alle Tiere

Im Falle eines Zusammenstoßes mit einem Tier zahlt die Teilkaskoversicherung nur für Unfälle, die durch den Zusammenstoß mit Haarwild verursacht wurden. Wer mit Haus- oder Nutztieren wie Hund, Katze, Kuh oder gar einem Pferd kollidiert, geht leer aus - obwohl die Folgen auch sehr teuer werden können. Deshalb sollten Autofahrer gegen die Kollision mit möglichst allen Tieren versichert sein. Darüber hinaus lohnt sich der Schutz vor Maderbiss, inklusive Folgeschäden an Kabeln und Schläuchen.

5. Vorsicht bei Neuwagen

Bei Neuwagen ist es wichtig darauf zu achten, wie lange der Versicherer den Neuwert ersetzt. Die Kaufpreisentschädigung ist zwar in vielen Kaskotarifen Standard, gilt aber oft nur sechs Monate lang. Danach bekommt der Halter nur Schadenersatz in Höhe des Wiederbeschaffungswertes.

Bei der AachenMünchener wird z. B. bei einem Totalschaden oder Diebstahl bis zu 24 Monate nach Kauf eines fabrikneuen Pkw der volle Neupreis erstattet. Sogar bei Kauf eines gebrauchten, bis zu 48 Monate alten Pkw, wird in diesem Fall der Kaufpreis des Fahrzeuges erstattet. Auch hochwertige Pkw-Sonderausstattungen sind kein Problem. Diese können unter bestimmten Bedingungen ohne Begrenzung mitversichert werden.

6. Einwand der groben Fahrlässigkeit

Menschen machen Fehler. Dennoch behalten sich einige Billigtarife eine drastische Leistungskürzung bei grober Fahrlässigkeit vor, z. B. wenn jemand ein Stoppschild übersieht oder eine rote Ampel überfährt und einen schweren Unfall verursacht. Im Kasko-Bereich sollte der Versicherer auf den sogenannten Einwand der groben Fahrlässigkeit verzichten. Wer Rechtssicherheit will, sollte auf diese Verzichtsklausel achten. Sie kostet mehr Prämie, spart im Ernstfall aber jede Menge Ärger und Geld.

7. Mallorca-Police sichern

Wichtig für alle, die viel reisen: Der gewählte Haftpflichtschutz sollte auch für einen Mietwagen im Ausland gelten. Die in der Fremde oft drastisch niedrigeren Versicherungssummen reichen im Ernstfall nicht aus, um Schadenersatzforderungen zu erfüllen. Höhere Kosten müssen dann selbst getragen werden. Die für Mietwagen im Ausland häufig niedrigeren Deckungssummen in der Haftpflichtversicherung können dann schnell den finanziellen Ruin herbeiführen. Diese Lücke lässt sich für wenige Euro Zusatzbeitrag im Jahr schließen, und zwar durch die sogenannte Mallorca-Police. Trotz des Namens gilt sie nicht nur auf der spanischen Insel.  

8. Sparvorteile nutzen

Es gibt Anbieter am Markt, die Kunden unter bestimmten Voraussetzungen spürbare Preisvorteile ermöglichen, z. B. durch einen Kundenbonus, Unfallbonus und Sondereinstufungen. Die exklusiven Beitragsvorteile können zusätzliche Einsparmöglichkeiten bieten, für ganze Familien und auch junge Fahranfänger.

9. Persönliche Beratung vorziehen

Es ist nicht sofort erkennbar, welche Tücken mit Versicherungsprodukten verbunden sein können, vor allem dann, wenn sie dem Kunden nicht bewusst sind oder nicht verstanden werden. Dies ist nur einer der Gründe dafür, dass am Ende – auch in der so preissensiblen Autoversicherung – die Hilfe eines Beraters entscheidend ist, der das Produkt erläutert und verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Preisen aufzeigt. Meistens mit dem Ergebnis, dass sich der Kunde am Ende für ein Qualitätsprodukt entscheidet.

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