Dieser Artikel in Kürze
- Die meisten Einbrüche geschehen wochentags zwischen 10 und 18 Uhr
- Wer die Haustür nicht richtig abschließt, riskiert seinen Versicherungsschutz
- Jedes fünfte Einbruchsopfer möchte nach der Tat am liebsten umziehen
Einbrecher in der Wohnung – was im TV-„Tatort“ für wohligen Grusel sorgt, ist in der Realität für die meisten Menschen eine Katastrophe. Der größte Schaden besteht dabei oft gar nicht im Verlust wertvoller Gegenstände, sondern darin, dass das Gefühl von Sicherheit in den eigenen vier Wänden abhanden kommt. „Jeder Fünfte will nach der Tat umziehen oder tut es auch. Da sieht man, was ein Einbruch mit Menschen macht“, sagt Kriminalhauptkommissar Georg von Strünck, der bei der Berliner Polizei die Abteilung Technische Prävention leitet.
Wirksamer Einbruchschutz
Allein die Gefahr, dass es einmal so weitkommen könnte, sollte Grund genug sein, potenziellen Einbrechern den Riegel vorzuschieben. Vor allem in der dunklen Jahreszeit lohnen sich Schutzmaßnahmen: Anders als die meisten glauben, geschehen drei Viertel aller Haus- und Wohnungseinbrüche in der Zeit zwischen Ende Oktober und Anfang März – und zwar tagsüber, wenn die Bewohner nicht zu Hause sind, weiß der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

Fenster und Türen sichern
Darüber, wie die vorbeugenden Schutzmaßnahmen genau aussehen sollten, informiert die Polizei regelmäßig zum Start jeder Einbruchsaison. Als wichtigste Präventionsmaßnahmen empfehlen die Experten mechanische Anpassungen. Dazu gehören beispielsweise mit sogenannten Pilzkopfzapfen versehene Fenster und Türen. Durch diese spezielle Sicherung wird verhindert, dass Einbrecher die Fenster oder Türen einfach aufhebeln können. Ein wichtiger Schutz – immerhin gelangen rund 80 Prozent der Langfinger so ins Haus. Auch abschließbare Fenstergriffe und Rollläden gehören zu den wirkungsvollen mechanischen Sicherungen, die recht einfach einzubauen beziehungsweise nachzurüsten sind.
Elektr(on)isch „aufrüsten“
Auch Licht kann Einbrecher vertreiben. Hell erleuchtete Fenster lassen vermuten, dass Bewohner zu Hause sind, Bewegungsmelder sorgen dafür, dass der ungebetene Gast schnell im ungewollten Rampenlicht steht. Der Klassiker unter den Einbruchsschutzmaßnahmen, die Alarmanlage, schützt das Haus durch schrille Töne und automatisches Verständigen eines Sicherheitsdienstes. Und seit Kurzem haben sich auch Smart-Home-Anwendungen wie Alarmdetektoren und Anwesenheitssimulationen bewährt – am besten in Kombination mit den mechanischen Maßnahmen, um gemeinsam für einen Rundumschutz von Haus oder Wohnung zu sorgen.
Dem Dieb keine Zeit lassen
Unterschiedliche Studien haben gezeigt: Gelingt es dem Eindringling nicht, sich innerhalb von wenigen Minuten Zugang zur Wohnung zu verschaffen, gibt er in der Regel auf und versucht es möglicherweise woanders. Gute Schutzmaßnahmen sind daher unerlässlich.

Versicherungsschutz beachten ...
Wer es den Langfingern besonders einfach macht, Fenster und Türen unverriegelt oder gar offen stehen lässt, kann darüber hinaus seinen Versicherungsschutz riskieren. Und der sollte doch im Fall des Falles das Ersetzen des materiellen Schadens garantieren. Gut zuwissen: Sogar gestohlenes Bargeld wird bis zu einem Wert von etwa 1.500 Euro, bei sehr guten Versicherungen sogar bis zu 3.000 Euro erstattet. Das Ersetzen entwendeter Gegenstände erfolgt mit einer sogenannten Stehlliste, die der/die Bestohlene ausfüllen muss. Um den Diebstahl zu belegen, sollten für alle aufgeführten, wertvollen Gegenständen Quittungen beigefügt werden. Für die Entschädigungszahlungen gibt es Höchstgrenzen. Diese können steigen, wenn Wertsachen in einem fachmännisch fixierten Tresor eingeschlossen waren. „Bei Schmuck, für den es keine Kaufbelege gibt, könnten Fotos als Besitznachweis dienen – am besten solche, die Ketten, Ringe, Manschettenknöpfe, Ohrringe oder Armbänder am Körper der bestohlenen Person zeigen“, empfiehlt von Strünck. Schmuck gehört neben Laptops, Smartphones und anderen kleineren technischen Geräten zu den bevorzugten Diebesgütern.
... und regelmäßig aktualisieren
Damit Einbruchsopfer nach dem ersten Schrecken keine weiteren bösen Überraschungen erleben müssen, wenn es um Versicherungsfragen geht, sollten man seinen Versicherungsschutz regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls die Leistungssumme anpassen lassen. Das ist nicht nur bei Umzügen in eine kleinere oder größere Wohnung wichtig – auch die Versicherungsbedingungen ändern sich über die Jahre. Zuletzt war das 2019 der Fall.
Service auf den Punkt
Wenn Einbrecher Wertgegenstände mitnehmen, Chaos anrichten und Schäden verursachen, ist es gut, versichert zu sein, um zumindest den materiellen Verlust ersetzt zu bekommen. Dafür sind zwei Versicherungen wichtig:
Hausratversicherung
Diese Versicherung ist im Einbruchsfall dafür zuständig, den Wert entwendeter, beschädigter oder auch zerstörter Gegenstände zu ersetzen. Sie gilt als Basisversicherung, die jeder – ob Mieter oder Immobilienbesitzer – haben sollte. Sie kommt für die Regulierung aller Schäden, die mit dem Hausrat in direkter Verbindung stehen, auf. Dazu gehören auch vom Einbrecher verursachte Schäden an Türen und Fenstern, wenn diese den versicherten Hausrat direkt „umschlossen“ haben. Ergänzend ist eine Glasversicherung empfehlenswert, da Gegenstände aus Glas eine besondere Absicherung benötigen.
Wohngebäudeversicherung
Diese Versicherung ist wichtig für alle, die ein Haus ihr Eigen nennen. Sie ist für die Regulierung von Schäden am Gebäude selbst zuständig – also zum Beispiel, wenn bei einem Einbruch Wände beschädigt werden. Sie greift zudem auch etwa bei Feuer- oder Sturmschäden.
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