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Jobs mit Zukunft

Mit der Digitalisierung ändern sich zahlreiche Berufsbilder. Einige verschwinden komplett, andere werden komplexer. Aber eine Reihe von Aufgaben kann der Kollege Roboter ganz sicher nicht übernehmen.

Technik in allen Lebensbereichen

Die freundliche Dame, die am Telefon Auskunft über die verbleibende Wartezeit gibt: ein Roboter. Fahrkarten für die Bahn verkauft ein Computer. Bei der Bank zahlt ein elektronischer Geldautomat die Scheine aus. Vor 30 Jahren wäre den meisten Menschen ein Navi, das sie mit sanfter Stimme durch den Stadtverkehr an Staus und Unfällen vorbeilotst, wie Science-Fiction vorgekommen. Heute unterstützt digitale Technik in allen Lebensbereichen – eine Bedrohung für immer mehr Jobs?

Getty Images Klarsicht und Montage: Putzarbeiten lassen sich teilweise an Maschinen abgeben. Es rentiert sich indes nicht – anders als in der seriellen Industrieproduktion

Veränderung in der Berufswelt

Tatsächlich ist diese Sorge nicht ganz unbegründet. Das hat vor Kurzem das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) herausgefunden. Der Titel der Analyse von Katharina Dengler und Britta Matthes klingt nicht wirklich hoffnungslos: „In kaum einem Beruf ist der Mensch vollständig ersetzbar“. Die Wissenschaftlerinnen haben aber ermittelt, dass etwa 15 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in einem Beruf arbeiten, in dem mehr als 70 Prozent der Tätigkeiten schon heute von Computern erledigt werden könnten.

Einige Berufe werden komplett verschwinden, andere entstehen neu: Vor Jahrzehnten beispielsweise wurden noch Aufbereitungsmechaniker für Steinkohle gesucht. Steinkohle sieben und sortieren ist eine harte Arbeit, die heute viel effizienter von Maschinen erledigt wird. Auch Korrekturleser gibt es kaum noch. Die Rechtschreibprüfung erledigen Computerprogramme, Aufgabe von Lektoren ist dagegen die Prüfung von Sinnzusammenhängen oder Verbesserung von Formulierungen.

Die meisten Berufe werden sich verändern: „Automechaniker schrauben heute nicht mehr an Fahrzeugen. Sie müssen sich vielmehr mit der Software auskennen. Auch bei den Bauern melken Roboter die Kühe, und Erntemaschinen fahren selbstständig auf den Äckern“, sagt Dr. Ulrich Eberl, Wissenschaftsjournalist, der das Buch „Smarte Maschinen: Wie künstliche Intelligenz unser Leben verändert“ gerade veröffentlichte.

„Keine Maschine erreicht in absehbarer Zeit die Qualität eines guten Gesprächs.“

Dr. Ulrich Eberl, Wissenschaftsjournalist

Ersetzbare Routinearbeiten

Das IAB hat ermittelt, was Berufe mit hohem Substituierungspotenzial kennzeichnet, also Berufe, in denen besonders viele Tätigkeiten durch Roboter oder Maschinen erledigt werden können. Zum einen gilt: je geringer die Qualifizierung, desto höher die Ersetzbarkeit. Generell sind Tätigkeiten in der Industrie einfacher durch Maschinen durchzuführen als etwa soziale Aufgaben. Das heißt: Berufe mit sozialen und kulturellen Tätigkeiten bleiben bei der Digitalisierung weitgehend außen vor. Der Faktor Mensch spielt eine große Rolle. Bäcker lassen sich vielfach durch Backautomaten ersetzen, zumindest bei der Produktion von Massenware. Bei Konditoren ist das anders, sie brauchen nicht nur Fingerspitzen­gefühl für die feinen Leckereien, sondern müssen auch kreativ sein für neue Tortenkreationen. Gleiches gilt für Floristen oder Grafiker: 08/15-Sträuße oder -Layouts lassen sich maschinell erstellen. Wenn es darum geht, spezielle Wünsche zu erfragen und umzusetzen, sind gute Fachleute unersetzlich.

mauritius images Fingerspitzengefühl gefragt: Für IT-Ingenieure liegt jeder Fall anders

Lebenslanges Lernen

Um sich unersetzlich zu machen, ist lebenslanges Lernen deshalb eine wichtige Voraussetzung. Die einfachen Routinearbeiten werden von Maschinen übernommen. Für Menschen bleiben die anspruchsvollen Arbeiten – neben dem Umgang mit Computern, etwa um Datenanalysen auszuwerten. Je mehr Verantwortung in einer Position liegt, desto wichtiger ist es, digitalisierte Prozesse zu beherrschen.

Kindergärtnerinnen oder Heilpraktiker dürfte es auch in Zukunft geben. Zwar gibt es bereits Maschinen, die menschliche Emotionen erkennen können, so Ulrich Eberl. Einige Programme zur Emotionsanalyse können bereits grundlegende Gefühle aus der menschlichen Mimik ablesen, etwa Wut, Freude oder Trauer. Andere können bei Stimmen Tonlage und Sprechrhythmus analysieren, um auf die Verfassung des Sprechers zu schließen. Diese Maschinen werden schon jetzt etwa als automatische Telefonansage eingesetzt. „Ich sehe aber nicht, dass Maschinen in absehbarer Zeit die Qualität eines guten Gesprächs erreichen werden – schon deshalb nicht, weil sie die Gefühlswelten eines biologischen Körpers nie nachempfinden können.“

Beruf der Zukunft

Beim Beruf des Vermögensberaters kommen beide Faktoren zusammen: Die digitale Technik verändert den Beruf sehr, der menschliche Kontakt steht jedoch weiterhin im Vordergrund. Während es früher zur Königsdisziplin gehörte, die Finanzprodukte nicht nur zu kennen, sondern sie auch anschaulich und verständlich zu erklären, wird diese Aufgabe heute dank Software erleichtert. Vermögensberater nehmen ein iPad wie einen Assistenten zu Kundenterminen mit – weil der Computer alle nötigen Informationen parat hat.

Technik und soziale Intelligenz

Was weiterhin die dringlichste Aufgabe bleibt, beschreibt Sven Gábor Jánszky, Trendforscher des größten deutschen Zukunftsinstituts 2b AHEAD ThinkTank: „Der Vermögensberater von morgen begleitet seine Kunden, nimmt sie an die Hand und führt sie wie ein Coach zu den nächsten Schritten ihrer Entwicklung.“ Er ermittelt die beste Vorsorge oder Absicherung für sie. So vereint die Arbeit als Vermögensberater neueste Technikstandards mit Menschenkenntnis – heute und in Zukunft.

Getty Images Gute Beratung: Der Computer unterstützt, der Vermögensberater motiviert

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