Dieser Artikel in Kürze:
- Kaum Zinsen fürs Ersparte: Seit Jahren hält die Nullzinsphase an
- Im Vordergrund der Geldanlage steht oft die Frage nach Sicherheit, Rendite und Verfügbarkeit
- Es ist entscheidend, die Geldanlage im gesamten Konzept der Vorsorge und Absicherung zu sehen und die vorhandenen Möglichkeiten optimal zu nutzen
Nach welchen Grundsätzen soll man Geld anlegen? Selten war diese Frage so relevant, aber auch so schwierig zu beantworten, wie in Zeiten der nunmehr schon seit Jahren andauernden Nullzinsphase.
Im Vordergrund steht dabei fast immer die Frage nach Sicherheit, Rendite und Verfügbarkeit. Die drei Zielgrößen, in deren "Spannungsfeld" sich am Ende jede Geldanlage bewegt. Wer aber auf diese Art und Weise an die Geldanlage herangeht, läuft Gefahr, andere, vielleicht noch viel wichtigere Grundsätze der Geldanlage nicht im Blick zu haben.
Diese lauten:
1. Existenzielle Risiken absichern
Dazu gehören vor allem die Versicherung gegen Haftpflichtrisiken sowie die Absicherung der Familie und der Arbeitskraft.
2. Unnötige, primär konsumbedingte Schulden vermeiden
Vor allem bei Konsumausgaben sollte man nachdenken, ob die Anschaffungen tatsächlich nötig sind und ob man sie sich leisten kann. Denn Schulden "fressen" durch Rückzahlung und Zinsbelastung einen Teil des verfügbaren Einkommens, der dann für den Vermögensaufbau fehlt.
3. Möglichst früh mit Vermögensaufbau und Altersvorsorge anfangen
Früher an Später denken: Je früher man mit dem Sparen und der Altersvorsorge anfängt, desto besser. Denn über einen langen Zeitraum lässt sich selbst mit kleineren Sparbeträgen eine Menge erreichen.
4. Ziele und Anlagehorizont stets im Blick behalten
Bei der Auswahl der Produkte immer von den verfolgten Zielen und vom Anlagehorizont ausgehen. Denn es gibt nahezu unendlich viele Finanzprodukte, nicht jedes passt aber zum jeweiligen Bedarf. So unterscheiden sich die Produktempfehlungen zum Beispiel für die Altersvorsorge oder für den Erwerb einer Immobilie grundlegend.
5. Staatliche Fördermöglichkeiten nutzen
Sofern verfügbar, staatliche Fördermöglichkeiten konsequent nutzen. Denn so lässt sich die monatliche Sparrate ohne eigene Mittel oftmals deutlich erhöhen, zum Beispiel mit ansehnlichen staatlichen Zulagen bei der Riester-Rente.
6. Abgeschlossene Spar- und Vorsorgeverträge bis zum Ablauf durchhalten
Diese Spar- und Vorsorgeverträge wurden ursprünglich mit einem bestimmten Ziel abgeschlossen, das es zu erreichen gilt. Viel zu viele erliegen der Versuchung, Konsumwünsche durch vorzeitige Auflösung von Spar- oder Vorsorgeverträgen zu finanzieren - Geld, das dann später fehlt. Und im Übrigen gibt es auch Finanzprodukte, bei denen die vorzeitige Auflösung wirtschaftlich nachteilig ist, zum Beispiel, weil dadurch Schlussprämien entgehen.
7. Bestehende Verträge aufstocken
Je nach finanziellen Möglichkeiten bestehende Verträge zum Vermögensaufbau und zur Vorsorge aufstocken. Denn mit wachsendem Einkommen wächst auch der Lebensstandard. Wer den im Verlauf des gesamten Lebens halten will, muss aufstocken.
Wer all dies konsequent berücksichtigt, für den ist auch die Frage nach Sicherheit, Rendite oder Verfügbarkeit im Grunde beantwortet.