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Elternzeit: Clevere Finanztipps für junge Familien

Die Geburt eines Kindes ist etwas wundervolles, macht sich aber ganz schön im Portemonnaie bemerkbar. Wie ist das mit dem Elterngeld und wie kann ich finanzielle Verpflichtungen an die neue Situation anpassen?

(Quelle: Masterfile/RF/DVAG) Altersvorsorge anpassen, statt kündigen: Viele Eltern müssen während der Elternzeit kürzertreten.

Fast 800.000 Kinder wurden vergangenes Jahr in Deutschland geboren! Für die Eltern bedeutet das Babyglück den Beginn einer überaus turbulenten Zeit.  Wie gut, dass die meisten Mütter und immer mehr Väter ihre Elternzeit in Anspruch nehmen. Meist wird auch das Geld spürbar knapper. Trotzdem denkt kaum einer daran, in dieser Zeit laufende Beitragszahlungen anzupassen. Die Experten der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG) geben dazu hilfreiche Finanztipps:

Wie ist das mit dem Elterngeld?

Ist Nachwuchs da, haben Eltern erst mal alle Hände voll zu tun. Eine aufregende, aber auch nervenaufreibende, intensive Zeit. Mütter und Väter können deswegen bis zu drei Jahren zu Hause bleiben. Der Arbeitgeber muss dies ermöglichen, allerdings ohne Gehalt. Der Staat fängt das mit dem klassischen Elterngeld auf:  Während der Elternzeit gibt es für zwölf Monate zwischen 65 und 100 Prozent vom bisherigen Nettoeinkommen – mindestens 300 Euro bis maximal 1.800 Euro pro Monat. Wenn Väter sich zwei sogenannte Vätermonate nehmen, wird das Elterngeld auf insgesamt 14 Monate aufgestockt. Ab dem 15. Monat kann sich nach Möglichkeit  außerdem ein Betreuungsgeld dem Elterngeld anschließen.

Tipp: Eltern, die sich gemeinsam um Einkommen und Kinder kümmern möchten, werden besonders durch das Elterngeld Plus unterstützt. Es verbindet Teilzeitarbeit und Elterngeldbezug und kann über die doppelte Dauer in Anspruch genommen werden, ist dafür aber nur halb so hoch wie das Basis-Elterngeld.

Kindergeld – das steht mir zu

Kindergeld gibt es grundsätzlich für alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr – beziehungsweise bis zum 25. für Kinder in der Ausbildung. Zum 1. Juli 2019 erhöhte der Staat das Kindergeld um je 10 Euro. Beispielsweise wird für das erste und zweite Kind statt 194 Euro nun 204 Euro bezahlt. Familien mit mehr als einem Kind erhalten zusätzlich zum Elterngeld noch einen Geschwisterbonus. Voraussetzung: Im Haushalt leben mindestens ein weiteres Kind unter drei Jahren oder zwei Kinder unter sechs Jahren. Dann wird das Elterngeld um 10 Prozent erhöht.

Laufende Kosten clever anpassen

Trotzdem sind die finanziellen Einbußen für viele Eltern spürbar. Wer jetzt über Sparmaßnahmen nachdenkt, sollte nicht kurzsichtig handeln. Denn auch wenn bestehende Verträge für die Altersabsicherung wie etwa Lebensversicherungen, Riester-Verträge oder Investmentsparpläne in der akuten Situation erst mal als zusätzlicher Ballast erscheinen mögen – kurzerhand auszusteigen ist die schlechteste Lösung. „Altersvorsorge-Produkte müssen nicht gleich gekündigt werden, wenn’s finanziell mal knapper wird“, erklären die Versicherungsprofis der DVAG. Die eigene Altersvorsorge also bitte nicht vorschnell riskieren.

Man kann zum Beispiel die Beitragszahlungen für Lebensversicherungsverträge bei vielen Gesellschaften zeitweise unterbrechen oder bei einer dynamischen Versicherung kurzfristig den dynamischen Erhöhungen widersprechen. Dadurch bleiben Beiträge und Leistungen in diesem Zeitraum auf dem bisherigen Niveau. Ebenso denkbar: private Lebens- und Rentenversicherungen eine gewisse Zeit beitragsfrei zu stellen. Das Sparguthaben bleibt dabei erhalten und wird weiter verzinst.

Vor- und Nachteile kennen und abwägen

Bei all den Optionen sollte man jedoch auch einige Konsequenzen beachten. „Je nach Art der Anpassung und des Vorsorge-Produkts kann ein enthaltener Versicherungsschutz zeitweilig erlöschen oder reduziert sein“, so die DVAG-Vermögensberater. "Ebenso kann eine erneute Gesundheitsprüfung nötig werden oder es fallen aufgrund des höheren Eintrittsalters mehr Beitragskosten an. Zudem müssen zeitliche Begrenzungen wie etwa beim Aussetzen der Beitragsdynamik bedacht werden.“ Eltern sollten sich deshalb in jedem Fall den Rat eines Profis einholen. Dieser berücksichtigt die individuelle Situation der Vertragsnehmer und kann mögliche Vor- und Nachteile besser einschätzen.